Ermittlung des Personalbedarfs: Wie viele Mitarbeiter braucht eine IT-Abteilung?

sac autor MMO

Markus Moser

14. Mai 2024

Mit über 68.000 unbesetzten IT-Stellen allein in Deutschland im Jahr 2022, ist der Druck, IT-Abteilungen angemessen zu besetzen, größer denn je. Welche Anzahl an IT-Mitarbeitern ist also ideal, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen und Innovationen voranzutreiben, ohne dabei die Ressourcen eines mittelständischen Unternehmens zu überstrapazieren?

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Fachkräftemangel in der IT-Branche fordert Firmen heraus, ihre IT-Abteilungen effizient zu besetzen.
  • Der IT-Personalbedarf hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Unternehmensgröße, Betriebszeiten und IT-Infrastruktur-Komplexität.
  • Die adäquate Personalplanung ist essenziell, um die digitale Transformation in mittelständischen Unternehmen erfolgreich zu gestalten.
  • Mehr Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) können bei der Skalierung der IT-Abteilungen helfen, werden menschliches Know-how jedoch nicht komplett ersetzen.
  • Outsourcing und Managed Services sind Antworten auf den Fachkräftemangel.

Bestimmungsfaktoren für den Personalbedarf in der IT

Die optimale Personalstärke von IT-Abteilungen hängt von unterschiedlichen Kriterien ab, die Unternehmen beachten müssen, um wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben. Betrachten wir nun gemeinsam, wie diverse Faktoren wie Unternehmensgröße, Anwendungskomplexität und Automatisierungsinnovationen Personalentscheidungen beeinflussen.

Unternehmensgröße und Anzahl der Anwender

Die Unternehmensgröße steht in direktem Verhältnis zum IT-Personalbedarf. Ein Aspekt dabei ist die Anzahl der User, die IT-Arbeitsgeräte (Devices) benötigen. Allerdings lässt sich an dieser Stelle nur schwer eine pauschale Quote (IT Stuffing Ratio) ermitteln. Weitere Abhängigkeiten sind Anzahl und Art der genutzten Anwendungen sowie die Kenntnisse der User über Informationstechnologie.

Komplexität der IT-Infrastruktur und Anforderungen

Die Komplexität der eingesetzten IT-Infrastruktur prägt ebenfalls den Umfang der benötigten IT-Fachkräfte. Unternehmen mit weit verzweigten Netzwerken und eigenen Serverlandschaften haben erhöhte Ansprüche an Sicherheit und Stabilität, die spezialisierte Kenntnisse und eine hohe Personalverfügbarkeit erfordern. Wird ausschließlich auf Cloud-Technologie zurückgegriffen und somit auf den Einsatz eigener Server verzichtet, senkt dies den Personalbedarf deutlich.

Automatisierungsgrad und Künstliche Intelligenz (KI)

Modernste Entwicklungen in Automatisierung und Künstliche Intelligenz ermöglichen einen effizienten IT-Betrieb (IT Operations). Sie können Personalressourcen einsparen helfen, verlangen jedoch umso mehr Fachwissen in der kontinuierlichen Überwachung und Wartung der IT-Systeme.

Bereitschaftsdienst und Betriebszeiten

Die Betriebszeiten eines Unternehmens und die Notwendigkeit eines Bereitschaftsdiensts sind signifikante Faktoren für die Personalplanung. Vor allem in Branchen, die eine ständige Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur verlangen, ist der Einsatz von IT-Mitarbeitern im Schichtdienst oder Rufbereitschaft unerlässlich.

IT-Personalbedarf: Wie viele IT-Fachkräfte sind ideal?

Im Kampf gegen den IT-Fachkräftemangel stehen mittelständische Unternehmen vor einer wichtigen Entscheidung: die Festlegung der IT Personalquote. Diese richtet sich nach einem sorgfältigen Abwägen zwischen dem Bedarf an IT-Experten und den vorhandenen Ressourcen. Im Einklang mit der IT Staffing Ratio ist eine Balance zu finden, die es erlaubt, sämtliche Geschäftsprozesse effizient und sicher zu unterstützen. Dabei gilt es, die Vielfalt und Tiefe der IT-Aufgaben zu berücksichtigen, die von Netzwerkbetreuung bis zur Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) reichen.

  1. Betreuung der IT-Infrastruktur (Netzwerke, Server, Client-Endgeräte)
  2. Management von Monitoring und Wartungsarbeiten
  3. Support und Anwenderservice im Alltagsbetrieb
  4. Administration von Betriebssystemen wie VMware und Windows
  5. Bereitstellung und Pflege von Anwendungen (z.B. ERP)
  6. Umsetzung von Datensicherungsstrategien und Compliance

Die Herausforderung, eine adäquate IT Personalquote zu definieren, wird durch Weiterbildungsmaßnahmen und innovative Automatisierungstechniken, wie AIOps, entschärft. Diese ermöglichen es mittelständischen Unternehmen nicht nur, Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, sondern auch agil auf den angespannten Arbeitsmarkt zu reagieren und den Bedarf IT-Experten trotz knapper Ressourcen zu decken.

Aufgabenbereich Kompetenzniveau Technologie-Einsatz Bedeutung für IT-Strategie
Netzwerkbetreuung Hoch Netzwerk-Monitoring-Tools Kritisch
Support und Service Mittel bis Hoch Helpdesk Software Wichtig
System-Administration Sehr Hoch Virtualisierungs-Software Kernkompetenz

Zusammenfassend ist die Bestimmung der idealen Anzahl an IT-Fachkräften eine fortlaufende Aufgabe, die adaptiv an die sich ändernden Bedürfnisse eines jeden Unternehmens und den technologischen Fortschritt angepasst werden sollte. Hierbei sind die IT Personalquote und der Bedarf IT-Experten in ein strategisches Gesamtkonzept zu integrieren, das ebenfalls den Fachkräftemangel IT in mittelständischen Unternehmen berücksichtigt.

Die Alternative zum eigenen Personal

In Zeiten des Fachkräftemangels suchen Firmen häufig nach Alternativlösungen zur Ergänzung ihrer IT-Abteilungen. Eine solche Lösung bietet das IT-Outsourcing, bei dem externe Dienstleister Aufgaben übernehmen (z.B. Managed Services oder auch die Betreuung der User – ServiceDesk). Das Outsourcing kann eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen, insbesondere wenn es um spezialisierte IT-Dienstleistungen geht, die eine tiefergehende Expertise erfordern.

Die Auslagerung bestimmter IT-Prozesse ermöglicht es Unternehmen, sich auf ihre Kerngeschäfte zu fokussieren und den internen Personalbedarf zu optimieren. Zudem kann eine Reduzierung von operativen Risiken erreicht werden, da externes Fachpersonal mit aktuellen Sicherheitsstandards die Verwaltung von kritischen IT-Systemen gewährleistet.

  • Verbesserte Fokussierung auf das Kerngeschäft
  • Risikominimierung durch spezialisiertes IT-Servicemanagement
  • Zugang zu aktuellsten Technologien und Fachwissen

Wichtig bei der Entscheidung für IT-Outsourcing ist eine strategische Partnerwahl. Dabei müssen die ausgelagerten Aufgaben nahtlos an die internen Abläufe und Sicherheitsvorkehrungen angepasst werden. Effektive Kommunikation und das regelmäßige Monitoring der Leistungen externer Dienstleister sind ausschlaggebend für eine erfolgreiche Partnerschaft und die Sicherstellung des Betriebs.

Trotz der Vorteile, die IT-Outsourcing für mit sich bringen kann, müssen die langfristigen strategischen Ziele sorgfältig abgewogen werden. Eine sinnvolle Ergänzung durch externe Fachkräfte bietet Potenzial, den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen und die Effizienz der IT-Abteilung zu steigern.

Fazit

Der Personalbedarf in der IT spiegelt sich in einer Vielzahl an Variablen wider, die für Unternehmen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellen können. Die Größe des Unternehmens und die Komplexität der IT-Infrastruktur sind entscheidende Komponenten, die in der Personalplanung Berücksichtigung finden müssen. Werden IT-Fachkräfte gesucht, gilt es stets, eine Balance zwischen der notwendigen Expertise und dem effizienten Einsatz von Ressourcen zu finden. Besonders in einer Zeit, in der die Digitalisierung rapide fortschreitet, zeigt sich, wie wichtig die Flexibilität und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung innerhalb der Belegschaft sind.

Das Entwickeln der IT-Mitarbeiter stellt zudem eine Antwort auf den ansteigenden Fachkräftemangel dar, mit welchem sich IT-Abteilungen konfrontiert sehen. Die strategische Nutzung von Automatisierungstechnologien kann dazu beitragen, Arbeitsabläufe zu straffen und so den Personalbedarf zu optimieren. Darüber hinaus erweisen sich Outsourcing-Lösungen als praktikabler Weg, um spezialisierte Aufgaben auszulagern und interne Ressourcen auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Dies ermöglicht ein dynamisches Reagieren auf veränderte Anforderungen und die Sicherstellung der Serviceverfügbarkeit.

Insgesamt verlangt die Gestaltung einer adäquaten IT-Abteilung in mittelständischen Unternehmen eine ausgewogene Mischung aus internen Fachkräften und externen Dienstleistern. Eine proaktive Personalentwicklung und die intelligente Integration externer Services können wesentlich dabei unterstützen, den Personalbedarf IT zu decken und zukunftsfähige IT-Lösungen zu etablieren. Somit gelingt es, gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen zu schaffen.

Wir betreuen die Mitarbeiter von über 100 Firmen.

FAQ

Welchen Einfluss hat die Unternehmensgröße auf den Personalbedarf in der IT?2024-05-02T16:38:34+02:00

Die Unternehmensgröße spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des IT-Personalbedarfs. In größeren Unternehmen ist in der Regel von einer höheren Anzahl an IT-Systemen, Anwendern und komplexeren Netzwerkinfrastrukturen auszugehen, was einen größeren IT-Personalbestand erfordert als in kleineren Unternehmen.

Wie wirkt sich die Komplexität der IT-Infrastruktur auf die Anzahl der benötigten IT-Fachkräfte aus?2024-05-02T16:38:56+02:00

Je komplexer und vielfältiger die IT-Infrastruktur eines Unternehmens ist, desto mehr Fachkenntnisse und Spezialisierung sind erforderlich, um die Systeme zu warten, zu betreiben und weiterzuentwickeln. Dies führt meist zu einem höheren Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften.

Inwiefern kann Automatisierung den Bedarf an IT-Personal beeinflussen?2024-05-02T16:39:13+02:00

Durch die Einführung von Automatisierungslösungen und Künstlicher Intelligenz können bestimmte Aufgaben in der IT effizienter gestaltet werden. Dies kann dazu führen, dass für routinemäßige Tätigkeiten weniger Personal benötigt wird. Dennoch erfordern Planung, Überwachung und Wartung dieser Systeme spezialisiertes IT-Personal.

Warum sind Bereitschaftsdienst und Betriebszeiten wichtige Faktoren für die IT-Personalplanung?2024-05-02T16:39:34+02:00

Lange Betriebszeiten und die Notwendigkeit eines Bereitschaftsdienstes verlangen eine ausreichende Personaldeckung, um im Problemfall schnell reagieren zu können. Für Unternehmen, die einen 24/7-Betrieb gewährleisten müssen, bedeutet dies oft einen höheren IT-Personalbedarf.

Was bedeutet eine hohe IT Personalquote für ein Unternehmen?2024-05-02T16:39:54+02:00

Eine hohe IT Personalquote bedeutet, dass im Verhältnis zur Gesamtmitarbeiteranzahl, ein größerer Anteil in der IT-Abteilung beschäftigt ist. Dies kann auf eine intensive IT-Nutzung und -Abhängigkeit hinweisen und macht deutlich, dass qualifizierte IT-Experten eine tragende Rolle in den operativen und strategischen Abläufen des Unternehmens spielen.

Welche Alternativen gibt es zum Aufbau eines eigenen großen IT-Teams?2024-05-02T16:40:12+02:00

Als Alternative zum Aufbau eines eigenen umfangreichen IT-Teams können Unternehmen auf Outsourcing und Managed Services setzen. Hierbei werden IT-Dienstleistungen wie z.B. Wartung, Support und Sicherheitsmanagement von externen Dienstleistern übernommen, um das interne IT-Personal zu entlasten und Kosten zu optimieren.

Wie können Unternehmen ihren IT-Personalbedarf trotz Fachkräftemangel decken?2024-05-02T16:40:29+02:00

Unternehmen können auf Weiterbildungsmaßnahmen für bestehendes Personal, Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen, Förderung von Quereinsteigern und flexiblen Arbeitsmodellen setzen, um ihren Bedarf an IT-Experten zu decken und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Nach oben